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1954
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Nachdem am 31. Oktober 1953 der bisherige 1. Vorsitzende sein Amt zur Verfügung gestellt hatte und Konrad Kilian neuer Vorsitzender geworden war, trennt sich im Mai 1954 der Verein von seinem Chorleiter Hans Koch, der sich öfters durch nichtssagende Gründe entschuldigen ließ und nicht zur Chorprobe erschien. Nach einem sehr kurzen Intermezzo mit Heini Markolf, Lehrer in Empfershausen, übernimmt Konrad Zimmermann, Körle, vorübergehend auch noch unseren Chor als Chorleiter. Der Chor wirkt mit bei der Gestaltung des 50jährigen Stiftungsfestes des Turn- und Sportvereins Röhrenfurth vom 22. Bis 24. Mai und dem Jubiläumsfest anläßlich des 20jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Röhrenfurth am 10. und 11. Juli. Gesungen wird jeweils zum Festkommers, zum sonntäglichen Festgottesdienst und zur Begrüßung der Gäste nach dem Festzug. Am 22. August wird das Ehrenmal für die Gefallenen des ersten und zweiten Weltkrieges eingeweiht. Auch diese Feier gestaltet der Chor mit.
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1954
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Die Friedhofskapelle wird gebaut.
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1955
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Der neu nach Röhrenfurth gekommene Hauptlehrer Willi Schröder übernimmt am 25. Juni das Amt des Chorleiters. Konrad Rothhämel wird wieder zum 1. Vorsitzenden und Kurt Maurer zum 2. Vorsitzenden gewählt (Karl Seitz 1. Kassierer, Kurt Rose 2. Kassierer, Reinhold Prack Schriftführer. Der Chor kann sich voll seiner Aufgabe widmen und ist sehr aktiv tätig.
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1956
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Wegen des schlechten Bestandes der Vereinskasse wird eine Beitragserhöhung durchgeführt. Es wird beschlossen, vierteljährig 2,- DM zu erheben, zusätzlich sollen 0,50 DM je Gesangstunde für die Reisekasse gezahlt werden. Der Verein feiert sein 80jähriges Bestehen mit befreundeten Chören am 30. Juni im Saal der Gastwirtschaft und am 1. Juli in Nödels Garten. Das Wetter und die Stimmung ist im mit Lampions beleuchteten Garten ausgezeichnet. Zum Tanz spielt die Kapelle Löwer.
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1956
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Nach längerer Planung wird mit dem Bau der Kanalisation begonnen. Es handelt sich um Notstandsarbeiten, die vom Arbeitsamt bezuschußt werden. Um möglichst viele Arbeitslose zu beschäftigen, werden Maschinen nicht eingesetzt. Selbst die tiefsten Gräben werden mit Hacke und Schippe ausgehoben.
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1957
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In der Jahreshauptversammlung wird auf Vorschlag von Kurt Maurer dem Männerchor ein Frauenchor angegliedert (25 Ja-, 11 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen). Im Februar ist dann die Gründungsveranstaltung. Spartenleiterin wird Frau Änne Löwer, ihre Vertreterin wird Lina Maurer. Einmal pro Woche soll eine Gesangstunde abgehalten werden, einmal pro Monat soll diese Gesangstunde zusammen mit dem MGV stattfinden. Gemeinsamer Chorleiter ist Lehrer Willi Schröder. Bereits nach kurzer Zeit singen 25 Frauen und Mädchen. Folgende Personen zählen zu den Gründungsmitgliedern: Frau Änne Löwer Frau Rosemarie Riemenschneider Frau Irmtraut Wolf Frau Anna Steinert Frau Lina Maurer Frau Rosa Kiefer Frau Mathilde Kilian Frau Anneliese Bärthel Frl. Anni Steinert Frau Anna Paul Frl. Christa Seitz Frau Bertha Kaiser Frl. Lisabeth Hilgenberg Der Verein hat jetzt drei gute Chöre und zwar Männerchor, Frauenchor und Gemischter Chor und erlebt musikalisch und auch hinsichtlich der Geselligkeit eine Blütezeit, die über 10 Jahre andauert. Besonders muß die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Chor erwähnt werden.
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1957
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Nur einen Monat nach der Gründung ist bereits der erste gemeinsame Liederabend des MGV, des Frauenchores und des Schülerchores am 23.3. Am 22.9. singt der Chor bei der Einführung von Pfarrer Hermann Drüner.
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1958 - 1964
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Der seit 1950 sehr aktiv tätig gewesene 1. Vorsitzende Konrad Rothhämel stellt sein Amt aus Gesundheitsgründen zur Verfügung. Der bisherige 2. Vorsitzende Kurt Maurer wird zum 1. Vorsitzenden gewählt (2. Vorsitzender wird Heinz Bettenhausen). Der Chor ist weiterhin sehr aktiv. Der freundschaftliche Kontakt zu den Nachbarchören wird gepflegt. Man besucht sich gegenseitig bei Liederabenden und kleinen Festen. Besonders müssen die Aufführungen von zwei Handpuppenspielen erwähnt werden, die der Chorleiter Hauptlehrer Schröder geschrieben und mit den Schülern der Oberstufe einstudiert und aufführt. Die Geselligkeit innerhalb des Vereins wird ganz groß geschrieben. In netter Erinnerung sind noch die Familienabende und die Adventsfeiern. Am 20.4.1958 ist Röhrenfurth gleich mit 3 Chören (MGV, Frauenchor und gemischter Chor) beim Wertungssingen in Spangenberg vertreten. Zwei Jahre später nehmen 15 Sängerinnen des Frauenchores und 38 Sängerinnen und Sänger des gemischten Chores an einem Wertungssingen in Körle teil. Zu diesem Zeitpunkt besteht der Verein aus 64 Mitgliedern im Männerchor und 41 im Frauenchor. Am 23.2.1963 gibt es einen gemütlichen Abend in der Faschingszeit. Im April 1964 legt Chorleiter Schröder nach fast neunjähriger, sehr erfolgreicher Tätigkeit sein Amt nieder. Zum Glück findet der Chor sofort einen tüchtigen Nachfolger in Heribert Eisele, der erst Anfang desselben Jahres Chormitglied geworden ist.
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1964
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Am 30.5. wird unsere Freiwillige Feuerwehr 30 Jahre alt. Der Gesangverein überreicht einen musikalischen Blumenstrauß. Am 4.12. wird eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, wegen schlecht besuchter Gesangstunden vor allem im Männerchor.
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1966
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Wichtigstes Ereignis dieses Jahres ist das Jubiläumsfest anläßlich des 90jährigen Bestehens des Vereins am 2. und 3. Juli. Niemand hatte mehr mit einem guten Ausgang des Festes gerechnet, es regnet, regnet und regnet bis zum Samstag Mittag, dann hellt sich der Himmel auf und es bleibt den Samstagabend schön. Auch am Sonntag ist schönstes Wetter, aber am Montag regnet es dann wieder. Zu Gast sind die Chöre MGV Albshausen, Concordia Melsungen, MGV Kirchhof, die Gemischten Chöre Körle, Empfershausen, Kirchhof und Guxhagen, die erstmalig an verschiedenen Plätzen des Dorfes ein “Platzsingen” veranstalten. Während der Feierstunde werden für 40jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet: Ludwig Hilgenberg, Karl Seitz und Ludwig Zens.
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1967
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Unser Frauenchor blickt auf sein 10jähriges Bestehen zurück. Bei einem Faschingsvergnügen wird dieser Tag in fröhlicher Runde begangen. Unser Ehrenvorsitzender Wilhelm Sonntag wird am 11. Mai 90 Jahre alt. Der Chor bringt dem noch körperlich und geistig sehr regen Jubilar ein Ständchen. Wegen der schlechten Beteiligung an den Gesangstunden wird beschlossen, diese nur noch im gemischten Chor durchzuführen. Der Männerchor soll bestehen bleiben, aber erst bei besserem Besuch wieder zur Geltung kommen.
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1968
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Kurt Rose wird als stellvertretender Chorleiter eingesetzt. In diesem Jahr findet eine Faschingsfeier zusammen mit dem gemischten Chor Empfershausen im DGH Empfershausen statt.
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1969
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Dieses Jahr müßte nicht besonders erwähnt werden, wenn der Chor nicht vier besonders aktiv gewesene und verdiente Mitglieder durch den Tod verloren hätte. Im Februar unseren Sangesbruder Hermann Schanze, 66 Jahre alt, im April unseren Sangesbruder Erich Nadler, 43 Jahre alt, im Oktober unser Ehrenmitglied Heinrich Steube, 77 Jahre alt, im November unser Ehrenmitglied Justus Nödel, 77 Jahre alt. Der Chor wirkt bei der Feier zur Goldenen Konfirmation und dem ersten Altennachmittag der Gemeinde mit. Um neue Mitglieder zu gewinnen wird beschlossen, jedem neuen Mitglied 1 Jahr Beitragsfreiheit zu gewähren.
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1969
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Dieses Jahr wird vor allem den Anliegern der Bachstraße in Erinnerung sein und bleiben. Am Nachmittag entlädt sich über der Söhre, der Hüneburg und dem Haarberg ein schweres Gewitter mit mehreren Wolkenbrüchen. Über Wege, Gräben, Straßen und den Bach wälzen sich die Wasser ins Tal. Besonders wild gebärdet sich der Breitenbach. Die Dämme der Fischteiche im Hüttengrund brechen. Die rotbraunen Wassermassen reißen alles Im-Wege-stehende um, unterspülen die Brücke des Grundweges, graben ein fast zwei Meter tiefes Bachbett und ergießen sich dann in die Bachstraße. Mauern und Zäune, zentnerschwere Steinbrocken, Holzstämme werden weggeschwemmt. Erst in den Abendstunden ebbt das Poltern und Gurgeln der Fluten ab und das ganze Ausmaß der Verwüstungen wird sichtbar. Es dauert Tage und Wochen, bis die Schäden einigermaßen behoben sind.
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1970 - 1975
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In diesen sechs Jahren ereignet sich nichts Wesentliches, über das besonders berichtet werden müßte. Die Chortätigkeit ist stets rege, besonders in der Öffentlichkeit. Es sollten genannt werden: Sommerliche Schloßgartenkonzerte in Melsungen, Adventskonzerte in der Röhrenfurther Kirche, Liederabende mit befreundeten Chören, die Faschingsveranstaltungen, die einen ausgezeichneten Anklang bei den Röhrenfurther Einwohnern finden, zwei Zwei-Tages-Fahrten in das Fichtelgebirge und an die Weinstraße, und selbstverständlich die Ehrungen unserer Mitglieder und der Röhrenfurther Bürger zu besonderen Anlässen.
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1970
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Während der Silberhochzeitsfeier von Meta und Fritz Weber wird der langjährige 1. Vorsitzende Konrad Rothhämel zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nur ein Jahr später singt der Chor bei der Goldenen Hochzeitsfeier von Katharina und Konrad Rothhämel.
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1973
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Am 1. März erhält Röhrenfurth Stadtrechte. Die Gemeindevertreter hatten beschlossen, aus Röhrenfurth einen Melsunger Stadtteil zu machen, anstatt einen Körler Ortsteil. Am 31. Dezember fällt auch der Kreis Melsungen der Gebietsreform zum Opfer. Er geht im neuen Schwalm-Eder-Kreis auf (oder unter?).
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1976
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Das Jubiläumsjahr beginnt mit dem Kreissängertag am 7. März, zu dem fast 150 Delegierte von allen Vereinen des Sängerkreises Heiligenberg in Röhrenfurth begrüßt werden. Am Sonntag, dem 28. März veranstaltet die Chorvereinigung in eigener Regie einen gemütlichen Nachmittag zu dem alle Röhrenfurther Bürger ab 70 Jahren persönlich eingeladen werden. Ein reichhaltiges Programm mit einigen ernsten und heiteren Chören, Sketchen, gemeinsam gesungenen Volksliedern und einem ganz ausgezeichneten, vertonten Film über Röhrenfurth und seine Umgebung von Karl-Heinz Hering begeistern die Gäste. Selbstverständlich gibt es auch Kaffee und Kuchen, den unsere Frauen gebacken haben, und auch andere Getränke stehen zur Auswahl.
Kurt Maurer / Berthold Weber
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